Drei Wanderer

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Artikelnummer: 2471649

Beschreibung

Die drei Wanderer Hannibal, Siegfried und Oliver kennen sich seit Jahren.
Einmal im Jahr treffen sie sich an einer verabredeten Stelle, um sich auszutauschen und ihre Freundschaft zu pflegen.
Als sie wieder einmal gemeinsam in einem Landgasthof einkehren, können sie die Zeche nicht bezahlen.
Sie bieten dem Wirt an mit Geschichten alles zu begleichen J und treten in einen Wettstreit.

Weil der darin ein Vergnügen und sich als alleinigen Gewinner sieht, lässt er sich auf den Handel ein.

Hannibal erzählt von einem Alten, der am Tod seiner Frau, dem Rückzug der Kinder und dem frühen Tod seines einzigen Sohnes am Leben verzweifelt.

Eine mystische Begegnung bekehrt ihn und lässt ihn zunächst wieder Freude an seinem Leben finden.

Siegfried berichtet von einer unglücklichen Liebe zwischen zwei jungen Menschen.
Der junge Mann, selbst ein Nutznießer seines Aussehens und seiner Wirkung auf Frauen, trifft auf sein Pendant
und verliebt sich unsterblich in sie.
Eine unerwartete Wendung lässt ihn verzweifeln.

Oliver gibt seine Geschichte von zwei Liebenden zum Besten.
Eine junge Frau wird im Moment des größten Glüks vom frühen Tod ereilt.
Nachdem ihr Partner sich wieder verliebt, erfüllt sich sein Schicksal im eigenen Tod.
Eine Liebe, die an Erinnerungen und Fehlungen, aber auch an einer vergangenen Liebe scheitert.

Um nicht außen vor zu stehen, erzählt der Wirt auch noch einige Geschichten, die spannend, nachdenklich und aufwühlend sind.
Und so wird den Wanderern die Zeche erlassen.
Allerdings unter dem Versprechen im Jahr darauf wieder zu kommen.

Eine Sammlung spannender und packender Erzählungen, welche die moderne Art zu Leben im Visier hat.

Mehr von Helmut Tack

Biografie
Ich wurde 1959 in Halle/Saale geboren und bin in einer Großfamilie aufgewachsen. Rastlosigkeit und Unfähigkeit zur Liebe, sowie brutale Erziehungsmethoden, erlebte ich bei meiner Mutter. Meine Erfahrungen mit dem Schreiben sind vielschichtig. Während der Schulzeit in der DDR fiel das Talent meiner rührigen Deutschlehrerin auf. Für Sie, so dachte ich damals, schrieb ich Gedichte, Kurzerzählungen und immer wieder Neues. War es die schwere, rastlose Kindheit? Ich denke nur Ausdrucksform, sicher kamen die Texte aus den häufigen Tagträumen, denn die waren mein Zufluchtsort. Meine Großmutter erkannte das Bedürfnis nach Ausdruck schon in frühen Jahren und führte mich an ihre Lieblinge, die französischen und englischen Klassiker heran. Dazu gibt es eine fingerzeigende kleine Geschichte. Am Abend meines zehnten Geburtstages fand ich ein Band der «Weihnachtsgeschichte» von Charles Dickens auf dem Nachttisch. Die Bibel war verschwunden. Meine Großmutter war eine besondere alte Dame, die wenig sprach, dafür konnte sie jedoch genussvoll rauchen und frisch gebrühten Kaffee trinken. Ein großes Abenteuer kam in mein Leben. Dieses führte mich zu William Makepeace Thackeray, wobei ich mir bei «Die Virginier» fast das Hirn verrenkte. Der Schwenk zu den alten Russen war vorprogrammiert. Es entstand eine unbändige Liebe zu Lew Tolstoi. Noch heute zehre ich von seiner «Kreutzersonate» und bin überzeugt, dass nie wieder jemand diese Tiefe erreichen wird. Da mein Verlangen nach inneren Reisen nicht befriedigt wurde, folgte die Prosa von Fjodor Dostojewski. Die «Weißen Nächte» trafen bei mir ins Schwarze. Sein «Onkelchens Traum» beeindruckt mich über die Jahrzehnte weiter. Mit Erzählungen von Nikolai Semjonowitsch Leskow erschienen Bilder, so mächtig wie Mammutbäume, gefühlvoll wie die Liebe der Elfen. Dann kam mein Sprung in modernere Zeiten. Die Erlebnisse des Ijon Tichy aus «Sterntagebücher» von Stanislaw Lem unterhielten mich so wunderbar und weckten Appetit auf mehr. Gerd Prokop «Wer stielt schon Unterschenkel», Erwin Strittmatter, insbesondere «Tinko», vergrößerten meine Welt um ein Vielfaches. Gleiches gelang Maria Lobe mit «Der Anderl» und die Lyrik Eva Strittmatters. Wunderbare Kindheits- und Jugendbegleiter. Ich wollte Schriftsteller werden. Nicht weil ich schrieb, weil es mich schrieb. Meine Mutter und die Kulturkommission der DDR waren dagegen. Die Mutter, weil sie das für brotlose Kunst hielt, die Kulturkommission, weil ich zu revolutionär und frei dachte und nicht dem sozialistischen Weltbild entsprach. Mit meiner Schulzeit endete das Abenteuer und ein neues begann. Das führte mich weit weg von den Idealen und Sehnsüchten meiner Jugend, aber das Schreiben habe ich nie gelassen. Mein größtes Werk in der DDR „Leben im Abseits“ wurde von einem Freund auf dem Weg in das freie Berlin verraten. Der Lohn für mich waren 34 Monate im Stasi-Gefängnis Cottbus. In der freien Welt angekommen, versuchte ich meinen gebrochenen Geist wieder zu sortieren und setzte mich mit den Früchten der Erinnerungen auseinander. Das Ergebnis waren «Hoffnungstassen» (Lyrik), «Drei Wanderer» (Prosa) und «Kartoffelbetten isst man nicht» (Satire). Mich verfolgten die Erinnerungen und Erlebnissen in der DDR trotz dem. Keine Ahnung vom hiesigen Literaturbetrieb, schickten liebe Freunde die Skripte an die Literaturagentur Axel Polder in München. Alles wurde 1991 lektoriert und verlagsfertig gemacht. Noch während des Druckes verlor ich jeden Mut und zog zurück. Wieder entfernte ich mich vom Schreiben und machte Dinge, die mir wesensfremd waren. Zunächst arbeitete ich als Krankenpfleger auf einer Intensivstation. Als das nicht mehr ging, verdiente ich mein Einkommen als SAP Berater. Nach einer langen Phase im Tal der Tränen begann ich die Neubearbeitung der Bücher «Die vergessene Kindheit» und «Wurm im Kopf». Und wieder Bilder, bis in Sphären. Das dauert ein bisschen und ist für spätestens 2021 geplant. Mich eroberte eine neue Ausdrucksform, das Drehbuch. «Wurm im Kopf» sollte mein erstes Opfer, musste der gewagte Schritt sein. Mein Buch „Drei Wanderer“ erschien am 13.05.2020 in modernisierter Sprache beim Verlag tredition GmbH in Hamburg, als Paperback, Hardcover und eBook. Man erlebt mich als kreativen Geist voller Unrast, aber auch geprägt von Unsicherheit und Selbstzweifel, der oft hinterfragt und in Zweifel zieht. Gott sei Dank, bin ich der revolutionäre und unbequeme Geist geblieben.